Da liege ich also nun zusammengekauert in Fötus-Stellung mitten in einem Garten eines Co-Living-Place im sonnigen Kapstadt nachdem ich mehrfach kontrolliert hyperventiliert und die Luft angehalten habe. Der Sauerstoff strömt durch meinen Körper mit einem Kribbeln. Ich frage mich "Ist das jetzt richtig, muss das so sein?".
Nein, das war nicht die Geburtsstunde meiner Leidenschaft für Breathwork, aber der erste Workshop für Breathwork, an dem ich teilgenommen habe. Vielmehr ging es um "Leistungsatmen", also den Körper für außergewöhnliche Anstrengungen vorzubereiten wie Eisbaden oder extremer Ausdauersport… Wim Hof Methode eben. Aus Neugierde habe ich einfach mal daran teilgenommen.
Eine Woche später bin ich auf einem Retreat-Festival, passend Retreat Yourself genannt, wo über fünf Tage die gesamte Bandbreite an Yoga, Wellness, Spa, Spiriualität, Workshops und Vorträge geboten wird. Das ganze abgerundet mit gesundem Essen, Camping Dörfern und den abendlichen Feiern.
Und während ich mich noch bei der Ankunft orientiere und den ersten Eventort erkunde, treffe ich prompt meinen Breathwork-Workshop-Facilitator von letzter Woche... aber diesmal hält er Raum bei einer Atemreise. Verwirrend, hat der extrem gut gebaute Surfer-Dude nicht noch letzte Woche komplett andere Techniken für alle performance-orientierte Menschen gelehrt?! Jetzt steht er auf einmal ganz weich und besonnen vor einer Gruppe von rund 30 achtsamen und selbstwirksamen Yogis und führt sie in eine tiefe lange und entspannte Atemreise mit Musik… ohne große Techniken. Etwa 60 min später bin ich tiefenentspannt und glücklich, habe Tränen in den Augen, die ich mir nicht erklären kann. Was war das denn?
Ok, also das muss ich mir mal genauer anschauen und zum Glück werden die unterschiedlichsten Formen von Breathwork auf dem Festival am laufenden Band angeboten. Conscious Connected Breathwork bzw. verbundenes Atmen, Psychedelic Breath, Rebirthing Breathwork, Pranayama Techniken, Wim Hof oder einfach nur Conscious Breathwork.
Und bumm, da war es in einer Sound Journey mit Conscious Breathwork. Nach einer meditativen Einführung habe ich mich in Trance geatmet und mit einer so traumhaften Musik, bin ich tief in mein Unterbewusstsein abgetaucht. Ich sehe Farben und Gestalten, die nicht viel Sinn machen, aber es auch nicht machen müssen. Emotionale Blockaden lösen sich, Probleme klären sich von selbst. Das Gefühl von Klarheit, Glück und Euphorie mündet in eine Vision:
Und da sehe ich mich selbst Breathwork in Berlin unterrichten. Der Wunsch Conscious Breathwork zu lernen und es allen Menschen in meinem Umfeld zurück in Berlin beizubringen. Vor meinem inneren Augen zeichnet sich ein wunderschöner Sommertag, wo ich im Park einen sicheren, geschützten Raum für alle Menschen schaffe, die sich selbst begegnen und sich weiterentwickeln wollen. Musiksets, die ich selbst kuratiert und fein abgestimmt habe und die andere Menschen auf die fantastischsten Traumreisen mitnimmt. Es fühlt sich so real und genial an, the seed has been planted.
Eine Woche später habe ich mich mit unterschiedlichen Breathwork-Facilitatorn ausgetauscht, viele Fragen geklärt und bin eifrig auf der Suche nach einer Breathwork Ausbildung Berlin. Der Moment der Vision nicht mehr da, aber dieses wahrhaftige Gefühl so präsent wie bei der Atmung. Zurück in Berlin, ging dann auch sofort meine erste Breathwork Facilitator Ausbildung los. How little did I know about the amazing realms I was about to discover…
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